technische Lösungen im Straßenbau
Wie lassen sich Anforderungen an Straßenunterbau, Retentionsfähigkeit und Wurzelwachstum vereinen?
Ansprüche an den Unterbau der Schwammstadt:
• Tragfähigkeit
• Strukturstabilität
• Hohe Wasserverfügbarkeit
• Hohe Luftkapazität
• pH < 7.0
• Geringe Kosten
In der Praxis erfolgt der Lastabtrag durch den Einbau von Grobschlag (100/150) und der darüber liegenden Verteilschicht (32/63). Dieser Aufbau ist verdichtet mit 45MN/m2 belastbar. Dennoch verbleibt hier ca. 30% Hohlraum.
Aufbau Schwammstadtprinzip
Der Schwammstadt-Unterbau – links: Lastabtrag; Mitte: Retentionsvolumen nach Starkregen; rechts: Retentionsvolumen mit Feinsubstrat
Regenwasser nutzen - Starkregenereignisse abpuffern
In Kombination mit dem lokalen Regenwassermanagement gelangt über geeignete Einläufe (je nach Belastung der Oberflächenwässer mit oder ohne Filter) oder Grünflächen (Bodenfilter) Wasser in den Untergrund und wird über die Verteilschicht dem Wurzelsystem großflächig zugeführt. Auch der Gasaustausch erfolgt auf diesem Wege.
Bei Starkregen wird zunächst der Retentionsraum gefüllt. Ist dieser erschöpft, gelangt das Wasser über einen Überlauf verzögert in das Kanalnetz.
ÖWAV Regelblatt 45, Flächentyp F1: Gehwege, Radwege
Bodenfilter / 2. Einlaufschacht / 3. Sickerbelag
keine wasserrechtliche Bewilligung erforderlich
Wege des Niederschlagswassers in den Schwammstadt-Unterbau
ÖWAV Regelblatt 45, Flächentyp F2: Parkplätze < 20 PKW/< 75 PKW
Bodenfilter: keine wasserrechtliche Bewilligung erforderlich
technischer Filter: wasserrechtliche Bewilligung erforderlich
Einlauf- und Verteilsystem:
Das Schwammstadtprinzip als Teil der blau-grünen Infrastruktur ist auf ein gut durchdachtes Einlauf- und Verteilsystem angewiesen. Auf verbauten bzw. ev. sogar befahrenen Flächen stellt das Oberflächenwasser oft ein Problem dar und muss über den Kanal abgeführt werden. Für Stadtbäume ist hierbei vor allem Streusalz problematisch. Dem Einlaufsystem kommt also, je nach Einsatzort und -funktion, besondere Bedeutung zu.
Kerb Cell
Sommerbetrieb / Winterbetrieb