die Tatsachen

 

Lendplatz, Graz_Schwammstadt Begleitung Freiland ZT

Ökosystemleistungen des Baumes

3:0 Landschaftsarchitektur

Bäume sind aufgrund ihrer Gestalt, ihrer Biologie und Vielfalt einzigartige Lebewesen auf unserem Planeten. Ihre Funktionen sind hervorragend und werden immer wichtiger. Wir bezeichnen sie auch als Ökosystemleistungen. Unser besonderes Augenmerk gilt der richtigen Auswahl der geeigneten Bäume und der guten Planung und Vorbereitung neuer Baumstandorte. Speziell im urbanen Raum übernimmt der Baum als Lebewesen und Ergänzung zu Bauwerken, wichtige Aufgaben, die weit über rein gestalterische Funktionen hinausgehen.

Bäume sind lebende Klimaanlagen. 

Bäume beeinflussen das Mikroklima positiv. Sie verringern Windgeschwindigkeiten und spenden Schatten. Durch Verdunstung entziehen sie ihrer Umgebung fühlbare Wärme und erhöhen die Luftfeuchte. Die empfundenen Umgebungstemperaturen werden reduziert.  Deshalb zählen vitale Bäume zu dem wirksamen Mitteln gegen lokale sommerliche Überhitzung - dem sogenannten Urban-Head-Island Effekt. 

Bäume bieten Lebensraum und selten gewordene Nischen für eine Vielzahl von Tieren und anderen Organismen. Sie bereichern die Biodiversität. Als sichtbares Stadtgrün tragen Bäume zum Stressabbau bei Menschen bei, indem sie eine Verbindung zur Natur darstellen. Holz und Früchte der Bäume können zur Versorgung beitragen. All diese Ökosystemleistungen machen unsere Bäume so wertvoll und wichtig.

 

Vegetation kühlt - durch Schatten und Verdunstung

Eine umfassende Begrünung von Dächern und Fassaden sowie Straßen und Plätzen trägt zur Linderung von Klimawandelauswirkungen bei. Aber nur großkronige Bäume wirken gleich doppelt. Sie werfen einen angenehmen Schatten und kühlen sich und ihre Umgebung durch Verdunstung (Evapotranspiration) leicht ab.

Die Bilder zeigen 

  1. Temperaturen bei Beschattung durch Bäume

  2. Temperaturen bei Beschattung mit Sonnenschutz

Grundprinzip der Kühlungsfunktion von Bäumen

  • Bäume verdunsten über ihre Blattoberfläche pro Tag eine große Menge Wasser - großkronige Bäume an heißen Tagen mehr als 200 Liter. Dem Baum und der Umgebungsluft werden durch die Verdunstung Wärme entzogen, es entsteht Verdunstungskälte und sie kühlen sich ab. 

  • Durch die Verdunstung über die Blätter entsteht im Baum ein permanenter Sog, der sich bis zu den Wurzeln im Boden fortsetzt. Damit wird aus dem Boden verfügbares Wasser aufgenommen und es zu den Blättern transportiert. 

  • Bäume können nur jene Wassermenge verdunsten, die im Boden pflanzenverfügbar gespeichert ist. Die Speicherung hängt vor allem vom Porensystem des Bodens ab. 

  • Das Schwammstadt-Prinzip fördert die Fähigkeit des Untergrunds, Wasser zu speichern und den Bäumen zur Verdunstung zur Verfügung zu stellen. 

doc. RNDr. Jan Pokorný, CSc.; doc. Dipl.-Ing. Jakub Brom, Ph.D.; ENKI, o.p.s. Třeboň Vortrag Tulln 2018

Klimawandel findet statt

3:0 Landschaftsarchitektur auf Basis ZAMG Entwicklung der Hitzetage in Wien

Heiße, trockene Sommer werden viel mehr Hitzetage und Tropennächte bringen. Lokal auftretende Starkregenereignisse werden häufiger die Kanalsysteme überlasten und Überflutungen verursachen. Für diese Folgen des Klimawandels müssen Kommunalverwaltungen Strategien entwickeln.

Die Klimaprognosen für die nächsten Jahrzehnte zeigen an, dass sich die Klimakrise noch verschärfen wird. Um unsere Siedlungsräume lebenswert zu erhalten, müssen Verwaltungs- und Planungsstellen darauf reagieren. Maßnahmen, die in Zukunft wirken sollen, müssen heute gesetzt werden.

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Starkregen

Laut Zentralanstalt für Meteorologie (ZAMG) werden in Österreich die Starkregenereignissen deutlich zunehmen. Sie werden häufiger auftreten und ihre Intensität - die Regenwassermengen in sehr kurzen Perioden – zunehmen.

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Dürre

Die Klimaerwärmung hat zwei Auswirkungen auf die Trockenheit: Die wärmere Luft nimmt mehr Wasserdampf auf – auch aus den Böden, die trockener werden. Zweitens dauert in einem wärmeren Klima die Vegetationsperiode länger. Die Pflanzen treiben im Frühling früher aus und gehen später in die Winterruhe über. Daher entnehmen die Pflanzen den Böden über einen deutlich längeren Zeitraum Wasser.